16.11.23

8 Grundregeln zum Foodpairing

Welcher Wein zu welchem Essen?

In der Welt des guten Essens und Trinken gibt es wohl nichts Aufregenderes, als das harmonische Zusammenspiel von Wein und Speisen. Foodpairing ist eine Kunst für sich, nämlich die Kunst, unvergessliche Genusserlebnisse zu finden.

Dabei geht es gar nicht darum, die perfekte Kombination zu finden, sondern es gilt in erster Linie - wie immer beim Genießen:
Erlaubt ist, was schmeckt! Also, lass Dir gesagt sein: Mach Dir keinen Stress!

Grundlagen beachten

Es kann allerdings hilfreich sein, einige Grundregeln zu kennen, damit Du für das nächste Festessen die passende Weinbegleitung findest. Aufbauend auf diesen Regeln kannst Du dann individuell entscheiden, ob Du eine Speise harmonisch begleiten oder mit dem Wein vielleicht sogar eine polarisierende Spannung erzeugen willst. Dazu aber später mehr. Zuerst die Grundlagen des Foodpairings.

1. Gleich und gleich gesellt sich gern

Der Klassiker unter den Foodpairing-Regeln, denn ähnliche Geschmacksprofile harmonisieren oft sehr gut miteinander: Leichte, spritzige Weine passen super zu frischen Salaten oder mildem Ziegenkäse. Auch einzelne sich wiederfindende Aromen wie z.B. Zitrusfrüchte, Beeren oder auch Butter sind sehr oft ein richtig gutes Match.

2. What grows together goes together

Dieser Grundsatz knüpft an den ersten Punkt an und bezieht sich auf regionale Zusammenhänge von Wein und Speisen. So passt ein toskanischer Sangiovese zu toskanischen Pastagerichten, ein Champagner zu französischem Brie und ein Pinot Noir zum Boeuf Bourgignon.

3. Säure und Säure

Säure im Wein betont die Schärfe und Würze eines Gerichts, verstärkt aber andere Säuren nicht unbedingt, sondern kann diese durchaus puffern und ergänzend wirken. Zu den meisten Speisen mit Zutaten wie Zitrusfrüchten, Essig oder Tomaten passt also fast immer ein säurebetonter Wein, wie z.B. ein deutscher Riesling.

4. Säure und Fett

Der oben erwähnte säurebetonte Wein kann aber noch mehr, denn er ist ebenfalls ein sehr guter Begleiter zu fetthaltigen Gerichten. Stell Dir einfach vor, dass die Säure wie ein scharfes Messer funktioniert, dass durch die Reichhaltigkeit eines Gerichts schneidet und gleichzeitig komplementär den Gaumen erfrischt. Nimmt man noch eine dritte Ebene, nämlich Salz dazu, bekommt man eine der genialsten Kombinationen überhaupt: Probier einfach mal Schaumwein zu Pommes!

5. Vorsicht bei Salz

Salz ist ein Aromaverstärker und erhöht die Empfindlichkeit unserer Geschmacksrezeptoren, weswegen vor allem Bitterstoffe durch salzige Speisen unangenehm in den Vordergrund treten. Daher bei sehr salzhaltigen Gerichten lieber auf den kräftigen Rotwein mit viel Tannin verzichten und zu einem frischeren Wein greifen, wie deutschem Riesling oder siehe Punkt 4: Schaumwein.

6. Bitter macht bitter

Wo wir grad bei Bitterstoffen waren: Die vor allem in Rotwein enthaltenen Gerbstoffe aus Schale, Kernen und Stielen passen trotz der eigenen Bitterkeit nicht zu Speisen mit Kakao, Walnüssen, Chicorée oder Grapefruit. Stattdessen kannst Du mit fett- und eiweißhaltigen Gerichten die Bitterstoffe viel besser ausgleichen. Deshalb passt beispielsweise ein Cabernet Sauvignon oder Shiraz auch so gut zum Steak.

7. Süße und Süße

Für Desserts und Süßspeisen kannst Du Dir als Faustregel merken: Der Wein sollte immer mindestens so süß sein, wie das Essen, besser noch eine Spur süßer. Ein tolles Beispiel für so ein Pairing ist ein süßer Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern, serviert mit einem noch etwas süßeren Portwein. Zu einem vergleichsweise weniger süßen Apfelkuchen passt dann übrigens hervorragend ein Riesling Kabinett oder eine Spätlese.

8. Süße und Schärfe

Eine weitere große Stärke restsüßer Weine ist deren Wirkung gegenüber Schärfe. Bei Gerichten mit Chili oder auch Ingwer solltest Du deshalb eher zu halbtrockenen Weißweinen greifen, als zum trockenen Roten, denn letztere verstärken die Schärfe eher noch. Vor allem in der asiatischen Küche passen z.B. halbtrockene Rieslinge perfekt.

Die Intensität ist wichtig

Wichtig ist im Grunde, die Aromen des Essens im Auge zu behalten. Je mehr Du Dich mit den einzelnen Zutaten auseinandersetzt und weißt, wie diese in Zusammenhang stehen, desto besser kannst Du den Wein entsprechend auswählen. Servierst Du eine Sauce? Dann gibt diese aromatisch häufig den Ton an. Gibt es ein würziges Curry, dann halte Dich an die Intensität der Gewürze.

Keine (Wein-)Regel ohne Ausnahme

Aber wie immer gilt, probier Dich aus, denn keine dieser Regeln ist in Stein gemeißelt und ausserdem sind Regeln dazu da, auch mal ausgedehnt zu werden. Denn die beste Kombination ist die, die Dir schmeckt!

Und falls Du Dir doch mal unsicher bist, melde ich gern bei uns. Wir beraten Dich vor Ort in unseren Filialen, per Mail, telefonisch oder über einen unserer Social Media Kanäle - und wir finden gemeinsam Dein perfektes Match!